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02.07.2021

...unserGreven im Bürgerdialog gegen Fluglärm

Auf Einladung der Anwohner trafen die drei Ratsmitglieder der unabhängigen Wählergemeinschaft ...unserGreven Ulrich Stratmann, Markus Ahlert und Martinus Benning die Bewohner der Siedlung "Am Naturfreundehaus" (Rote Erde III). Hintergrund der Gespräche waren die anhaltenden und zunehmenden Lärmbelästigungen durch Propellermaschinen, die allzu häufig in niedriger Flughöhe ihre Runden über der Siedlung ziehen.

So berichtete Elfriede Dittrich, die älteste und seit der Gründung im Jahre 1958 in der Siedlung lebende Bewohnerin: "Wir haben im Laufe der Jahre gelernt, einigermaßen mit dem Lärm umzugehen, aber was hier in den letzten Wochen und Monaten abläuft, ist kaum noch zu ertragen!". In dem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass die Siedlergemeinschaft bereits lange vor Gründung des FMO bestand.

Die versammelten Siedler vermuten am Steuerknüppel dieser Flugzeuge in aller Regel Hobbypiloten. "Die Ausübung eines Hobbys darf aber die Lebensqualität von Mitmenschen nicht beeinträchtigen", meint Silvia Bloss . Wilfried Niesing ergänzt, dass auch die Anwohner ein Recht auf Erholung hätten. Schließlich sind die Kleinfugzeuge in der Regel bei schönem Wetter unterwegs. Gerade dann, wenn die Bewohner der Siedlergemeinschaft Erholung in ihren gepflegten Gärten suchten!

Weiterhin wurde berichtet, dass auch eine am FMO ansässige Flugschule für Propellerflugzeuge für vermehrten Flugverkehr und zusätzlichen Lärm sorge. "Wir haben in der Vergangenheit immer wieder mit der Flugschule Rücksprache genommen und bei unseren Beschwerden auch viel Verständnis erfahren; dieses flachte dann in kürzester Zeit wieder ab und alles blieb beim Alten", erklärte Silvia Bloss.

Martinus Benning, der auch Sprecher der Siedlergemeinschaft ist, berichtete, dass Beschwerden bei der zuständigen Luftaufsicht zunächst geänderte Flugrouten zur Folge hatten (nördliche Richtung und größere Bögen). Für eine kurze Zeit herrschte eine "erträgliche Lärmbelästigung", bis dann alles wieder von vorne losging. "An manchen Tagen dauerte das Überfliegen der Siedlung über Stunden an, so dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstand", so Benning.

Besondere Besorgnis erregte bei den Siedlern auch die bereits in der Presse angekündigte Ansiedlung einer weiteren Flugschule am FMO. Hierbei soll es sich um eine niederländische Flugschule handeln, die Berufspiloten ausbilden will. Die Siedler vermuten, dass die neue Flugschule nicht nur Klein-, sondern auch größere Flugzeuge mit einem noch höheren Lärmpegel einsetzen könnte. Durch den größeren Radius dieser Fluggeräte könnten sich die Lärmemissionen nicht nur auf die Hüttruper Heide, sondern auch auf die Kernstadt auswirken.
Ina Beckhölter erklärte in diesem Zusammenhang: "Wir fordern konkrete Informationen, was auf uns zukommen könnte. Offensichtlich lässt man uns im Regen stehen und schafft Tatsachen, die dann nicht mehr zu ändern sind."

Die Bewohner der Siedlung stellen sich die Frage, weshalb sich eine niederländische Flugschule ausgerechnet am FMO ansiedeln will. Könnte es sein, dass in den Niederlanden die Anwohnerproteste so laut wurden, dass man auf den FMO ausweicht?

Ulrich Stratmann, Vorsitzender der unabhängigen Wählergemeinschaft ...unser Greven, verweist auf Beschwerden von Bürgerinnen und Bürger, die jüngst auf eine Zunahme der über der Kernstadt kreisenden Kleinflugzeuge hinweisen. "Sollte sich diese Flugschule am FMO etablieren, könnte das einen Vorgeschmack für die Zukunft darstellen. Wir werden die Anwohner politisch unterstützen und Lösungen einfordern.", so Stratmann.

Abschließend erklärte Martinus Benning, dass auf die Nachfrage einer Bewohnerin der Siedlung in der letzten Ratssitzung ein "Gentlemen´s Agreement" angesprochen wurde. So wusste der Grevener Vertreter in der Fluglärmkommission von einem Sitzungs-Protokoll der Kommission aus 2018 zu berichten. Darin wurde eine Vereinbarung mit der Flugschule und den Hobbyfliegern vermerkt, dass möglichst nicht an den Wochenenden und zu den Mittagszeiten geflogen werden soll.

"Wir als Bewohner der Siedlung am Naturfreundehaus und Anlieger am FMO möchten sowohl mit den Vertretern der Flugschule, als auch mit den Hobbypiloten zu einer einvernehmlichen Lösung kommen und sehen das angesprochene Gentlemen´s Agreement als gute Basis für diese Gespräche", so Benning.

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