In einem Bürgerantrag an den am Mittwoch tagenden Rat fordert ...unserGreven die Aufhebung des Beschlusses des Ausschusses für Stadtentwicklung, einen neuen Verkehrsversuch in der Fußgängerzone für die Dauer eines halben Jahres zu starten. Der Beschluss sieht vor, den Radverkehr in der Fußgängerzone ohne zeitliche Beschränkung vollständig zu öffnen und hierfür rund 15.000,- Euro für eine gutachterliche Begleitung auszugeben.
In einer gutachterlichen Stellungnahme, die sich aus dem Radverkehrskonzept ergibt, das in der gleichen Sitzung beschlossen wurde, wird eine ganztägige Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr ausdrücklich nicht empfohlen.
Laut einer jüngst veröffentlichten Studie von Unfallforschern der Versicherer sind vor allem Fußgängerzonen Unfallschwerpunkte zwischen Radfahrern und Fußgängern mit teilweise schweren Unfallschäden.
Die Grevener Fußgängerzone ist ausschließlich für die Nutzung von Fußgängern optimiert. Dieses war bei der Errichtung der Zone in den 1980ern auch erklärtes Ziel. Für ...unserGreven ist es deshalb völlig unverständlich, warum die Fußgängerzone, in der sich auch Spielpunkte für Kinder befinden und die von immer mehr Personen mit Rollatoren und Elektromobilen frequentiert wird, für den Radverkehr ohne zeitliche Beschränkung geöffnet werden soll. Die unabhängigen Bürgerpolitiker führen auch an, dass die verschiedenen Anlieferverkehre und die verengende Außengastronomie zusätzliche Gefährdungen darstellen. Es steht zu befürchten, dass die gewollte Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone von Fahrradfahrern, die sich nicht vorschriftsmäßig mit Schrittgeschwindigkeit fortbewegen, gestört wird. Aufgrund der klammen Haushaltslage fehlt der unabhängigen Wählergemeinschaft jedes Verständnis, für den Versuch rund 15.000.-Euro für eine gutachterliche Begleitung auszugeben.
Auch mit Blick auf die innerstädtische Verkehrsinfrastruktur erscheint eine Aufhebung der zeitlichen Begrenzung des Fahrradfahrverbots nach Auffassung von ...unserGreven abstrus. Schließlich können Fahrradfahrer schon heute parallel entlang der Fußgängerzone Fahrradwege nutzen, auf denen ein schnelleres und ungefährlicheres Vorankommen garantiert ist.
"Die unbegrenzte Öffnung der Fußgängerzone für Radfahrer ist nicht nur verkehrsgefährdend, sondern wurde wieder einmal ohne vorherige Bürgerinformation beschlossen. Auch dagegen wehren wir uns“, so Lisa Pröbsting, stellvertretende Vorsitzende ...unserGreven.
